Döner ist das beliebteste Fast Food der Deutschen: 3,1 Mio. der mit Fleisch gefüllten Brottaschen werden hierzulande pro Tag verzehrt. Jeder zehnte Bundesbürger gönnt sie sich mindestens einmal pro Monat. Dennoch gibt es bis heute keine größere Kette, die das Kult-Produkt deutschlandweit anbietet. Das will Ercan Altun nun endlich ändern. Mit seinem Konzept „Green Kebab“ ist er schon an mehr als 100 Standorten in Deutschland präsent – jedoch nicht, wie man meinen könnte, an der High Street und in Shopping Centern, sondern in Supermärkten! 

„Es gibt inzwischen viel zu viel Fake-Döner in Deutschland“, schimpft der Unternehmer, der die Szene durch seine langjährige Tätigkeit in der Lebensmittelbranche bestens kennt. „Deshalb nennen wir uns Green Kebab: Unsere Spieße sind zu 100 Prozent echter Döner Kebab und keine Drehspieße nach Döner Art!“ Heißt: Keine Zusatzstoffe, kein zugesetztes Wasser und hohe, gleichbleibende Qualität. Dazu ein schlüsselfertiges Konzept, das der Handel unkompliziert in seine Heiße Theke integrieren und mit eigenen Mitarbeitern bespielen kann.

Green Kebab ist in mehr als 100 Supermärkten präsent. Fotos: Green Kebab

„Wir platzieren Green Kebab an frequentierten Standorten, die professionell gemanagt sind“, erklärt Altun. Gemeint ist nicht die Vorkassenzone, sondern die Supermarkt-Fläche. „Hier verkaufen wir mit unseren stärksten Partnern bis zu 500 Döner am Tag“, sagt der Unternehmer stolz. Für den Händler bietet Green Kebab eine bequeme Lösung: vom Fleisch über das Brot bis hin zu den Toppings und Saucen liefert Green Kebab alle Zutaten aus einer Hand. Das Unternehmen stellt außerdem das Equipment bereit und schult die Mitarbeiter. „Der Händler muss nur noch Geld verdienen“, schmunzelt der Unternehmer.

Eigenregie oder Pacht-Modell

Das Shop-in-Shop-Modell von Green Kebab braucht nur wenige Quadratmeter Platz. „Wir bieten den Betrieb durch den Händler in Eigenregie ebenso an wie eine größere Pacht-Variante mit Umsatzmiete durch einen externen Betreiber“, erläutert Altun. Bislang erhebt er keine Lizenzgebühren, sondern macht seinen Umsatz von zuletzt rund 3 Mio. Euro im Jahr mit dem Foodservice. „Mittelfristig wollen wir das aber ändern und durch Lizenzerträge am Erfolg der Marke beteiligt werden“, kündigt er an.

„Bei uns hat der Fake-Döner keine Chance!“
Ercan Altun

Geschäftsführer, Green Kebab Germany

Green Kebab lockt laut Altun nachweislich Kunden auf die Handelsfläche: „Gerade nach 18 Uhr versorgen sich viele Kunden bei uns mit dem Abendessen für die ganze Familie. An manchen Standorten zählen wir abends noch bis zu 100 Transaktionen. Schnelldreher wie Zigaretten und Getränke werden dann natürlich oft auch noch mitgenommen.“ Den Preis für den Döner bestimmt der Händler selbst.  „Unsere industrielle Fertigung und großen Stückzahlen ermöglichen Einkaufspreise, mit denen man ab 2,50 Euro Geld verdienen kann, indem man die Frequenz im Laden insgesamt erhöht“, so Altun. „4,50 Euro liefern einen schönen Deckungsbeitrag!“ Bezahlt wird der Döner ganz regulär an der Supermarktkasse. Verpackt übrigens – umweltschonend – ohne Alufolie.  „Die hält auch nicht länger warm als andere Materialien“, erklärt Altun, der statt dessen auf Bio-Plastik setzt.

Flexibilität mit Zufriedenheitsgarantie

Neben Zusatzumsätzen verspricht Altun seinen Kunden auch Flexibilität: „Dank des geringen Platzbedarfs und autarker Abluft integrieren wir Green Kebab innerhalb eines Tages. Sollte ein Händler trotz unserer Zufriedenheitsgarantie das Konzept nicht weiterführen wollen, kann er nach sechs Monaten jederzeit kündigen.“ Obendrauf bietet er in Zukunft passende Ethno-Retail-Produkte für das TK- und Trockensortiment im Supermarkt an.

Kunden, die lieber ihre eigene Marke zeigen oder stärken wollen, können Green Kebab auch als White Label-Modul erhalten. Und müssen nicht unbedingt aus dem Handel kommen: „Einen ersten Shop haben wir kürzlich gemeinsam mit einem Partner aus der Gastronomie am Frankfurter Hauptbahnhof eröffnet“, verrät Altun. „Der Außer-Haus-Markt wird für uns in Zukunft sehr interessant werden.“

Better-Döner-Welle

In den vergangenen Monaten ist das Green Kebab-Netz im Schnitt um eine Einheit pro Woche gewachsen, im kommenden Jahr soll die Zahl der Outlets laut Altun auf 200 steigen. „Ich träume von einer Better-Döner-Welle, wie wir sie bei Burgern gesehen haben“, verrät er. „Wir werden dazu das passende Foodservice-Konzept bieten.“ Und bei Döner soll es nicht bleiben. „Das Konzept lässt sich auf viele Produkte übertragen“, sagt Altun. Ihm schwebt ein abonnierbares Sortiment vor, das der Händler mehrmals im Jahr wechseln und seinen Kunden so Abwechslung bieten kann. Losgehen soll es mit Pizza und Burgern. „Wir wollen der Experte für modulare Handelsgastronomiekonzepte werden. Stimmen die Strukturen im Hintergrund, ist alles möglich!“