Der deutsche und der internationale Leaders Club Award zählen zu den wichtigsten Preisen der europäischen Gastronomie. In diesem Jahr finden beide Verleihungen nacheinander im Europa-Park statt. Mit-Gastgeber und Leader Thomas Mack und Frank Müller freuen sich, am 23. und 24. Oktober die Branche in Rust begrüßen zu dürfen. Nominiert für den nationalen Award sind Konzepte aus Hamburg, Leipzig, Frankfurt am Main, München und Mattighofen in Österreich. Um den internationalen Award kämpft in diesem Jahr Glorious Bastards aus Linz.  

Startschuss für die nächste Runde einer der spannendsten Auszeichnungen in der deutschen Gastronomie: Welches sind die innovativsten neuen Konzepte der vergangenen zwei Jahre? Welche Botschaften und Impulse senden sie an die Branche? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen greifen sie auf? Haben diesmal erfahrene Profis oder kreative Neueinsteiger die zukunftsweisendsten Ideen? Auf all diese Fragen gibt der Leaders Club Award Antworten.

Sechs Konzepte ausgewählt

Aus einer Vielzahl an Bewerbungen und Vorschlägen aus dem Leaders Club hat die Jury vorab sechs Konzepte aus Deutschland und Österreich ausgewählt, die sich am Donnerstag, dem 24. Oktober, im Europa-Park Rust dem Publikumsvotum der rund 400 geladenen Gäste aus Gastronomie, Industrie, Branchenverbänden und Fachpresse stellen werden:

·       Bar Shuka, Frankfurt am Main

·       Drilling, Hamburg

·       Enter the Dragon, München

·       Das Lebendige Haus/ Felix, Leipzig

·       Garage, Mattighofen/Österreich

·       Werksviertel-Mitte, München

Bereits am Vorabend, dem 23. Oktober, geht der nationale Vorjahressieger Glorious Bastards ins Rennen um den internationalen Award, zu dem Gäste aus Belgien, der Schweiz, Frankreich, Russland, der Ukraine sowie der Türkei erwartet werden.

Hier die Nominierten für den nationalen Award in ausführlichen Porträts:

Bar Shuka, Frankfurt am Main

Frisch gebackenes Pitabrot und Jerusalem-Kebap mit Grüner Soße aus Mittelmeerkräutern und Za’atar von den Bergen – klingt chaotisch? Ist es auch! Und zwar ganz bewusst: Das „Bar Shuka“ von James und David Ardinast bringt die nahöstliche Lebensfreude und das Gewusel orientalischer Märkte, der „Shuks“, ins Frankfurter Bahnhofsviertel. Vielfältig, unkonventionell und voller Brüche hält das Restaurant seiner Nachbarschaft, in der Banker, Hipster und Junkies eine meist friedliche Ko-Existenz pflegen, den Spiegel vor: eine Einladung zum ausgelassenen Mit- und Durcheinander der Kulturen!

Ardinast

Bar Shuka  ©Steve Herud

Die Speisen und Aromen Tel Avivs, ein Konglomerat aus arabischen Gerichten und kulinarischen Moden aus aller Welt, treffen im Bar Shuka auf regionale Zutaten, mit Akzenten aus der jiddischen Tradition, wie sie den Ardinast-Brüdern seit Kindertagen aus der Küche ihrer Großeltern vertraut ist. Gemeinsames Essen, Teilen und Kommunikation bilden die Leitlinien für die kulinarischen Kreationen, die mal auf Keramik aus Portugal, mal direkt auf den Tischen serviert werden. Entwickelt wurden die Gerichte von Küchenchef Stephan Kaiser gemeinsam mit dem israelischen Spitzenkoch und Gastronom Yossi „Papi“ Elad. Das Motto: „All you need is Chuzpe. Je bunter desto besser“.

Das Restaurant bietet Platz für 90 Personen, der Innenhof ‚Patio Rosso‘ für weitere 60 Gäste. Geheimtipp für Eingeweihte: die Shuka Bar, deren Eingang sich hinter einem schweren Vorhang verbirgt. Das Speakeasy mit schummrigem Licht, Lampen im Bondage-Stil und einer massiven Holzbar greift eines der Lieblingsthemen der Ardinasts auf: die Welt der Gangs und Mafiosi im Amerika der Zwanziger Jahre. Hinter der Theke wartet eine sorgfältig kuratierte Auswahl exklusiver Sake-Sorten, japanischer Whiskeys und Cocktails auf die Gäste.  Orient und Land der aufgehenden Sonne – passt das zusammen? Absolut! Wie nicht zuletzt die angesagte Symbiose aus nah- und fernöstlich inspirierten Snacks auf dem Bar-Food-Menü beweist.

http://www.barshuka.com

Drilling, Hamburg

Ein Third-Wave-Café, eine Mixologen-Bar und eine Craft-Destille mit insgesamt 80 Sitzplätzen bilden im Kesselhaus der ehemaligen Marzipanfabrik in Hamburg-Bahrenfeld einen einzigartigen Dreiklang. Durch das kluge Neben- beziehungsweise Nacheinander der Produktwelten beantworten Thorsten Frerichs und Leonard Orosz mit ihrem „Drilling“ die Frage nach der Ganztagesfähigkeit von Cafés und Bars mit einem klaren Ja! Und beweisen, dass sich auch auf den ersten Blick zunächst unterschiedliche Sortimente perfekt ergänzen können, wenn Qualitätsanspruch und Leidenschaft für jede Kategorie Maßstäbe setzen.

Drilling

Drilling, ©Drilling

Die aktuellen Mega-Trends Regionalität und transparente Handwerklichkeit finden im Drilling eine ebenso konsequente wie vielfältige Umsetzung. Schon früh am Morgen ist das Café ein Magnet für Third-Wave-Enthusiasten. Auf der Karte: saisonal wechselnde, lokal geröstete Kaffees aus nachvollziehbarer Herkunft. Dazu gibt es Frühstück sowie kleine, originelle Gerichte, zum Beispiel das Schweinebauch-Sandwich mit Trüffel-Ponzu-Mayo und Kräutersalat.

Abends verwandelt sich das Café in eine Bar: Man trifft sich zum After-Work-Drink, auf einen sorgfältig gemixten Cocktail oder zum Gin-Tasting. Zum Ausschank kommt Außergewöhnliches, das auch vor Ort entsteht: In der Destille – Hamburgs erster und einziger Verschlussbrennerei seit 1980 – werden seit dem Sommer 2018 mit viel Sorgfalt handwerkliche Brände produziert, darunter die hauseigenen und weltweit ausgezeichneten clockers GIN und clockers HERB (Kräuterlikör) sowie Rum und Whisky – beide wurden zuvor noch nie in der Hansestadt hergestellt.

www.drilling.hamburg

Enter the Dragon, München

Restaurant, Straßenküche, Karaoke Bar, Club – das „Enter the Dragon“ am Münchner Lenbachplatz ist all das auf einmal. Inhaber Tan Loc Nguyen und Prokurist Thomas Welcker entführen ihre Gäste auf mehr als 1.500 qm in eine magische fernöstliche Welt der Genüsse: mysteriös, verführerisch, aufregend für alle Sinne. Eine gastronomische Destination, die alle Facetten der asiatischen Gastronomie in einem Komplex vereint – für alle Tageszeiten und Geldbeutel, Anlässe und Stimmungen.

Enter the dragon

Enter The Dragon ©Enter The Dragon

Vier mächtige Tiere stehen bei „Enter the Dragon“ für die vier Konzeptteile: Das 200-Plätze-Restaurant „The Flying Dragon“ serviert panasiatische Fusion-Küche in Räumlichkeiten, die den urbanen Charme einer asiatischen Metropole mit der Gemütlichkeit eines chinesischen Wirtshauses verbinden. Beschützt von Papierschirmen und mobilen Schiebetüren speisen die Gäste hier nach dem Sharing-Prinzip Sommerrollen, Dumplings, Suppen und Bowls. Nebenan richtet sich „The Fat Panda“ als vietnamesische Street Food Eatery mit beliebten Klassikern wie Saigon Spareribs oder hausgemachten Gemüse-Gyoza an alle, die auf der Durchreise wenig Zeit mitbringen.

Vorbei an miteinander kämpfenden Pandas und Tigern führt eine Wendeltreppe hinab in den „Drunken Monkey“ Dance & Music Club, auf dessen Bühne Subkultur auf Mainstream trifft, Live Music sich mit Podiumsdiskussionen und Buchvorstellungen abwechselt. Rund 250 Gäste tanzen hier freitags und samstags zu elektronischer Musik und Hiphop. Selbst zum Mikro greifen können bis zu 100 Hobby-Sänger in der T(ha)iki Karaoke Bar „Crouching Tiger“, dem Treffpunkt von Mixologie-Kunst und tropischen Vibes der polynesisch-asiatischen Trinkkultur.

www.enterthedragon.de

Das Lebendige Haus/ Felix, Leipzig

Das Mixed-Use-Konzept „Lebendiges Haus“ in Leipzig verbindet Arbeiten, Wohnen, Gastronomie und Freizeit unter einem Dach. Die beiden Restaurants der Marke „Felix“ nehmen hier im wahrsten Sinne eine herausragende Rolle als Treffpunkt für Bewohner, Mitarbeiter und Besucher ein: als angesagtes Rooftop-Format mit innovativem Konzept dem Lärm und Stress der Straße enthoben, gleichzeitig mitten in der Stadt – mit freiem Blick hinein und in die Ferne.

Das Lebendige Haus

Das lebendige Haus/Felix, ©Das lebendige Haus/Felix

Das denkmalgeschützte ehemalige Hauptpostamt im Herzen Leipzigs ist seit jeher ein Ort der Begegnung und Kommunikation. Immer schon ein „lebendiges“ Haus, wurde es mit Apartments, einem Hotel, Büros, Co-Working-Space, Läden und Sportangeboten neu belebt. Und mit Gastronomie: Zu jeder Tageszeit genießen die Gäste in der „Kantine“ unkomplizierte, authentische Gerichte aus frischen Zutaten, wie den Lunch im Baukastensystem und eine saisonal variierende Auswahl an süßen und herzhaften Bowls. Sundowner gefällig? Die 200 qm großen Dachterrasse mit Cocktailbar bietet besten Blick über den Leipziger Augustusplatz.

Im Felix Restaurant in der 7. Etage finden bis zu 100 Gäste unter einem Lichtkunstwerk mit tausenden farbigen LED-Leuchten Platz. Das innovative Fine Dining-Konzept bricht die klassischen Grenzen auf, denn hier kommunizieren die Köche direkt mit den Gästen und kochen sogar am offenen Küchenblock gemeinsam mit ihnen. Augenzwinkernde Hommage an den traditionsreichen Standort: Die Gäste erhalten das Menü als versiegeltes Briefkuvert. Alle Weine können in der Felix-Vinothek unter der Anleitung eines Sommeliers verkostet werden. Getreu dem Motto „Zapf‘s dir selbst“ dürfen die Gäste außerdem die zehn verschiedenen Biere in Eigenregie probieren. Für ausgelassene Feiern und Events schafft der Felix Club mit über 400 qm Fläche eine ganz besondere Atmosphäre hoch über den Dächern der Stadt.

https://www.dein-felix.de

Garage, Mattighofen

Das an die spektakuläre Motohall des österreichischen Weltkonzerns KTM angeschlossene Restaurant „Garage – die Tüftler“ steht beispielhaft für die konsequente Verknüpfung von Motorsport und Gastronomie zu einer ganzheitlichen Markenwelt. Als modernes Erlebnisrestaurant mit engem Bezug zum Standort und Blick für Details zeigt das Konzept neue Wege für die zeitgemäße Ansprache und Bindung von Mitarbeitern und Gästen auf.

Garage Mattighofen

Garage, ©bazzoka creative

Die „Tuningstation“ für Körper und Geist begeistert seit Mai 2019 nicht nur Motorradenthusiasten und KTM-Mitarbeiter mit einem gastronomischen Angebot, bei dem das heimische Brot im Fokus steht. Angelehnt an KTMs Erfolge von Mattighofen über Paris bis nach Dakar wird es von raffiniert gewürzten Gerichten begleitet. Kulinarisches Leitmotiv ist die Frage: Wie könnte ein Brot entlang der Rallye-Route schmecken? Im Spannungsfeld der häufig deftig-kräftigen Ernährungsgewohnheiten seiner „Schrauber“ und dem Anliegen, das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu fördern, setzt die Garage auf diese Weise wichtige Impulse für die zukünftige Kantinenstruktur des Unternehmens KTM.

Außergewöhnlich macht das Konzept auch die Tatsache, dass es auf einem systemischen Leitbild und intensiver Aufstellungsarbeit beruht. Hier finden sich die Handschrift und das fachliche Know-how des Gastronomen und systemischen Coachs Stefan Brandtner wieder. So versteht sich die Garage als „Gastro mit Werten“, die einen tieferen Sinn verfolgt und Verantwortung übernimmt – gegenüber Gästen, Mitarbeitern und Lieferanten, aber auch gegenüber der Umwelt und hilfsbedürftigen Menschen. Die kreative Gestaltung und Umsetzung übernahm Fritz Hauswirth mit seinem BAZZOKA Creative Team und für die Innenarchitektur zeichnet Claudio Hatz verantwortlich.

https://www.garage-mattighofen.com

Werksviertel-Mitte, München

Die Gastronomie im Werksviertel-Mitte wirkt als verbindendes Element und Katalysator für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers am Münchner Ostbahnhof. Das Viertel, seine Restaurants und sein Nachtleben stehen beispielhaft für die Rückeroberung des öffentlichen Raums durch Münchner und Touristen, Hoch- und Subkultur, Leben, Arbeiten, Unterhaltung und Kunst. Die kulinarische Vielfalt spiegelt dabei die allumfassende Rolle von Essen und Trinken als Grundlage eines urbanen Miteinanders wider: das größte soziale Netzwerk der Welt.

Werksviertel Mitte

Werksviertel Mitte, ©Urkern 2019

Das Kommunikations- und Designbüro Urkern GmbH entwickelt und vermarktet als „Gesellschaft für Urbanes“ Städte, Stadtteile, Produkte und Dienstleistungen im städtischen Kontext. Die Vision für das Werksviertel-Mitte lautet, Raum zu bieten für großartige Architektur sowie digitale, kreative und künstlerische Innovationen – ein Gesamterlebnis, in dem Menschen sich wohlfühlen, zusammenkommen und neue Impulse erhalten sollen. Es geht um innovative Formen der Begegnung und des Austauschs jenseits von Gentrifizierung und einer durch das Streben nach kurzfristiger Rendite geprägter Stadtentwicklung.

Wo ginge das besser als in den Restaurants und Street Food-Konzepten des Quartiers? Ob im ausrangierten Schiffscontainer, auf der Sonnenterrasse, in einer der schönsten Rooftop-Bars der Stadt, beim Weißwurst-Frühstück im Riesenrad oder auf der Imbiss-Meile am „Knödelplatz“: Wo einst Pfanni-Knödel entstanden, köcheln heute syrische Spezialitäten und Thai-Curry nahe dem Werkswurst-Grill, werden Burritos gerollt, Pizzen gebacken, Poké Bowls komponiert und guatemaltekischer Kaffee serviert. Musik und Essen bilden auch bei Messen, in den Clubs- und auf den Live-Bühnen das alle(s) verbindende Element. Inklusiv im besten Wortsinn: die kunst-WERK-küche. Hier finden Menschen mit Behinderung eine sinnvolle Arbeit und Wertschätzung als Teil der Gemeinschaft.

www.werksviertel-mitte.de