Die Starbucks Roastery befindet sich in einem historischen Post-Gebäude im Herzen Mailands. Foto: Starbucks

Ein neuer Pilgerplatz für Kaffee-Afficinados hat seine Türen in Mailand geöffnet: Die Starbucks Reserve Roastery – der erste Standort des Weltmarktführers in Italien überhaupt! – setzt in vielerlei Hinsicht neue Akzente: ein Kaffee-Theater mit Rösterei, Küche und Princi-Bäckerei. Und das in einem beeindruckenden historischen Post-Gebäude ganz in der Nähe des monumentalen Mailänders Doms. Keine Frage: 20 Jahre nach dem Europa-Start heißt die Devise bei Starbucks Markteintritt im Mutterland der Kaffeekultur: klotzen statt kleckern!

Starbucks Roastery in Mailand

Höchste Kaffeekunst verspricht Starbucks den Italienern in seiner neuen Roastery in Mailand. Foto: Starbucks.

Starbucks Roastery Mailand

In der Rösterei werden Kaffees aus der ganzen Welt von sieben Experten vor den Augen der Gäste aufwändig veredelt. Foto: Starbucks 

Schlappe 2.300 Quadratmeter misst die Fläche der neuen Roastery auf zwei Etagen, Starbucks nennt die Zahl von 300 neugeschaffenen Arbeitsplätzen für den Standort. Erstmals in Europa werden hier seltene Arabica-Kaffees aus mehr als 30  Ländern geröstet. Da scheint es nicht untertrieben, dass das Unternehmen vom neuen „Kronjuwel“ unter seinen weltweit fast 30.000 Coffee Houses bezeichnet. Der neue Standort sei die „Essenz all dessen, was Starbucks in seiner 47-jährigen Geschichte gelernt hat“, so die Mitteilung.

Der Starbucks-Kreis schließt sich

Einst habe ihn eine Reise nach Mailand zu Starbucks inspiriert, berichtet Ex-CEO Howard Schultz. „Dieses Gemeinschaftsgefühlt in den Kaffeebars der Stadt, die Nähe zwischen den Baristas und ihren Gästen, wollte ich reproduzieren. Insofern schließt sich nun mit der Eröffnung unseres ersten Coffee Houses in Mailand ein Kreis.“ Dass der bombastische XXL-Laden wenig mit einer normalerweise eher kleinen italienischen ‚Bar‘ gemeinsam hat – egal. „Wir bringen Italien sehr viel Respekt entgegen“, betont Schultz. „Wir sind gleichzeitig stolz und demütig, dass nun neben Millionen Menschen weltweit auch die Italiener in den Genuss der besten Starbucks-Erfahrung kommen.“

Starbucks Roastery Mailand

 Die Starbucks-Kunden können den Röstprozess von allen Seiten beobachten. Foto: Starbucks.

Wie viel Respekt Starbucks tatsächlich vor dem in puncto Kaffeebars sehr fragmentierten italienischen Markt – seinem 78. weltweit – hat, zeigt nicht nur das lange Zögern, hier überhaupt ein Coffee House zu eröffnen. Auch der große Auftritt – es ist das erste Mal, dass ein Markt gleich mit dem Premium-Konzept Roastery in Angriff genommen wird – spricht für die Wichtigkeit des Unterfangens. Die italienische Kaffeekultur konzentriert sich bisher auf den morgens zu Croissant und Zeitung im Stehen eingenommenen Espresso und den eher klein portionierten Cappuccino nach dem Mittagessen. Gleichzeitig gelten hohe Qualitätsstandards. Starbucks‘ hochpreisige XXL-Getränke passen da nicht so recht hinein.

„Wir haben uns sehr viel Zeit gelassen, um sicherzustellen, dass wir dem italienischen Markt gerecht werden“, unterstreicht denn auch CEO Kevin Johnson. „Mit unserer Roastery und der Premium-Marke Reserve wollen wir gemeinsam mit unserem Partner Percassi den Grundstein für eine langfristige, nachhaltige Entwicklung in Italien legen.“

Starbucks Roastery Mailand

Hat wenig mit einer italienischen ‚Bar‘ gemeinsam: Starbucks‘ erster Standort in Italien. Foto: Starbucks

Zum Aperitivo an die Marmor-Bar

Das Herzstück des neuen Standorts bildet eine voll funktionsfähige Kaffeerösterei, daneben befindet sich die mit Marmor aus der Toskana verzierte Kaffeebar, an der die Gäste sowohl klassische espressobasierte Getränke wie auch innovative Getränkekreationen bestellen können. Im oberen Stockwerk gibt es an der 10 Meter langen Bar (ebenfalls aus Marmor) Cocktails zum Aperitivo und gegenüber werden die Premium-Backwaren der 2016 von Starbucks aufgekauften Princi-Bäckerei frisch aus dem per Hand gemauerten Holzofen geholt. Wem das an Wow-Erlebnissen noch nicht reicht, der kann sich per virtueller Realität weitere verschaffen: Der gesamte Store ist mit Augmented-Reality-Features ausgestattet, über die die Gäste ganz nach Wunsch per Handy Wissenswertes über Kaffee, seinen Anbau und die Verarbeitung abrufen können. Highlight ist eine raumhohe virtuelle Wand, an der sich die Geschichte von Starbucks nachvollziehen lässt.

Insgesamt gibt es nun weltweit drei Starbucks Roasterys: neben Mailand auch in Seattle (seit 2014) und in Schanghai (seit 2017). In Europa eröffnete der Kaffeebarweltmarktführer 1983 seinen ersten Standort 1998 in London. Heute gibt es 3.100 Units in mehr als 40 Ländern Europas, im Mittleren Osten und Afrika. Partner für Italien ist das Unternehmen Percassi, gemeinsam will man schon Ende 2018 weitere Standorte in Italien ans Netz bringen.

Die Starbucks-Geschichte als Oper

Anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten hat sich Starbucks übrigens mit der Stadt Mailand und der Akademie des Opernhauses La Scala zusammen getan und eine Theaterproduktion inszeniert, die die Geschichte von Starbucks und Howard Schultz als Oper auf die Bühne bringt. Bescheiden geht anders.

 

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