Mal ehrlich: Wer hat nicht als Kind von den Streuseln genascht, wenn die Oma gebacken hat? Buttrig, süß, knusprig – wer braucht da noch den eigentlichen Kuchen? Der Frankfurter Dienstleistungskonzern WISAG hat aus dieser Kindheitserinnerung nun ein Gastro-Konzept entwickelt, dessen Pilotstore im Dezember auf der Genussmeile Fressgass eröffnete. Im März folgt eine zweite Unit in der Mall of Berlin. 

Das Konzept ist so einfach wie genial: In der Streuselbar dreht sich – der Name verrät es – alles um Kuchenstreusel in verschiedenen Varianten. Hauptprodukt ist die Naschtüte: entweder als klassische Butter-Variante oder mit Streuseln aus Granola-Teig für 2,80 €. Ideal um Mitnehmen und unterwegs Naschen. Soll’s noch ein Kaffee dazu sein? Das Bundle kostet 5,50 €. WISAG serviert wie im kürzlich eröffneten ersten öffentlichen Café der Gruppe am Frankfurter Carl-von-Noorden-Platz auch in der Streuselbar den eigenen, fair produzierten Kaffee unter der Marke Doña Victoria im pfandbewehrten Mehrwegbecher. 

Der perfekte Streusel

Daneben gibt es Streuseltörtchen, mit Pudding oder Früchten gefüllte Streusel-„Bars“ (Riegel) und auch einige herzhaft belegte Brote. Signature-Produkt ist das ‚Leckermäulchen‘: Streusel in einem Brandteig-Brötchen mit frischen Früchten und hausgemachter Gourmet-Eiscreme. „Wir haben uns wirklich viel Zeit für die Produktentwicklung genommen“, erklärt Geschäftsführer Christof Opiela. „Immer wieder an der Rezeptur und Größe gefeilt, bis wir sicher waren: Wir haben den perfekten Streusel!“ Der Streuselteig wird nach Geheimrezept von einem Handwerks-Bäcker hergestellt und gekühlt angeliefert. Nach dem Backen vor Ort werden die Streusel in einer Theke mit Warmhaltevorrichtung präsentiert und kommen so ofenwarm in die Tüte. Das erklärte Ziel: „Wir wollen die Leute zum Lächeln bringen!“, sagt Opiela.

Dass das gelingt, beweist das große Interesse des Publikums auf der Fressgass: Senioren bleiben ebenso vor dem 34 qm großen Laden – ein langjähriger Standort der insolventen Feinkostmarke Schlemmermeyer – stehen wie Jugendliche. „Unsere Zielgruppe sind alle, die sich wie ich gerne Ärger mit ihrer Mama ersparen wollen“, erklärt WISAG-Vorstand Michael C. Wisser, der die Idee zu dem innovativen Format hatte. „Und die sich für einen Augenblick in ihre Kindheit zurückversetzen und den leckersten Streusel vom frischen Kuchen naschen möchten. Unsere Zielgruppe ist jung – oder zumindest jung geblieben – und schätzt gleichzeitig lieb gewonnene Traditionen, die sie im Hier und Jetzt neu aufleben lassen möchte.“

WISAG

WISAG, einer der führenden Dienstleistungsanbieter in Deutschland, wurde 1965 von Claus Wisser gegründet – als Ein-Mann-Unternehmen, ausgestattet mit einem Eimer, einem Schrubber und einer Schreibmaschine. Heute beschäftigt das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt am Main mehr als 50.000 Mitarbeitern und bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen und Services für Büro-, Gewerbe- und Wohnimmobilien, für die Industrie sowie für Fluggesellschaften und Flughäfen an.

Das Tochterunternehmen WISAG Catering wurde bereits als „Caterer des Jahres“ ausgezeichnet und erwirtschaftet in der Betriebsgastronomie genauso wie in Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen und im Eventcatering einen jährlichen Umsatz von gut 100 Mio. €. 

Tradition und Modernität verbindet auch das Ambiente: Zeitgenössische Elemente wie Sichtbeton und digitale Menu Boards treffen auf Schwarz-Weiß-Fotos. An der historisch anmutenden Retro-Kasse kann nur bargeldlos mit Karte oder Smartphone bezahlt werden. Macht das Publikum das mit? „Absolut!“, bekräftigt Opiela. „Wir hatten sogar schon ältere Damen, die mit dem Handy bezahlt haben. Viele Menschen sind weiter als man denkt. Wir glauben fest daran, dass der digitale Bargeldverkehr schon aus hygienischen Gründen in der Gastronomie eine große Zukunft hat.“ Für die vier Mitarbeiter steht allerdings noch eine analoge Trinkgeldbox bereit.  

Verpackungsmüll reduzieren

Als auf Nachhaltigkeit bedachtes Unternehmen schenkt WISAG dem Thema Verpackung in ihrem To-go-Konzept besondere Aufmerksamkeit: So viel wie nötig, so wenig wie möglich lautet die grundlegende Devise. „Wir haben viel Zeit in die Suche nach umweltverträglichen Verpackungen investiert, sie sollen hochwertig und möglichst leicht abbaubar sein“, sagt Wisser. „Unter Umweltgesichtspunkten ist das sicher noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Deshalb werden wir Erfahrungen aus den ersten Stores und den Schulterschluss mit anderen Einzelhändlern dazu nutzen, Umweltbeeinträchtigungen Schritt für Schritt weiter zu reduzieren.“

Test im Food Truck

Vor dem Start in Frankfurt hat WISAG die Lust der Deutschen auf Streusel in einer Food-Truck-Tour getestet. „Wir wollten wissen, wie die Menschen im Norden, im Süden, Osten und Westen auf das Produkt reagieren“, erzählt Opiela, „und wurden bestätigt: Streusel treffen den Nerv der Verbraucher!“ Bei dem Erstling in Frankfurt soll es deshalb nicht bleiben, schon Ende März wird im Eingangsbereich der Mall of Berlin am Leipziger Platz Outlet Nummer 2 an den Start gehen. Dann auf einer größeren Fläche mit mehreren Sitzplätzen. Weitere Standorte nicht ausgeschlossen: „Wir beobachten die Entwicklung und planen, die Streuselbar als Marke aufzubauen“, so der Geschäftsführer. Interessant sind Flächen vor allem in Großstädten. Auch am Produktangebot wird weiter gefeilt: „Demnächst werden wir auch rohe Streusel anbieten – für alle, die am liebsten vor dem Backen naschen.“

Fotos: WISAG/Streuselbar, Barbara Schindler